Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

04.07.2022

Am 30. Juni 2022 besuchten die Klassen 9b, 9c und 9L das ehemalige Konzentrationslager Sachsenhausen. Zunächst erwartete wohl niemand, dass diese historische Zeitreise die Schülerschaft auch Tage später so sehr in ihrem Denken beeinflussen und in ihren Emotionen mitnehmen würde.
Pünktlich um 8 Uhr starteten die Reisebusse am Wiesenweg ihre Motoren, um die Schüler und Lehrer zu ihrem Ausflugsziel bei Oranienburg zu befördern. Nach der etwa 1,5-stündigen Fahrt fanden sich die Neuner vor dem Eingangsbereich der Gedenkstätte wieder. Anschließend wurde die Gruppe zweigeteilt. Die erste Hälfte nahm klassenweise an einer informativen Tour, begleitet von jeweils einem Gedenkstättenlehrer, teil.
Ganz anders als bei den propagandistischen Führungen durch das KZ Sachsenhausen in den 1930ern sowie zu Hochzeiten des Nationalsozialismus‘ während des Zweiten Weltkrieges sollte diese Erkundung nicht dem Aufzeigen der vorgetäuschten, vorgespielten „guten Lebensbedingungen“ der Häftlinge (z. B. politische Gefangene, Homosexuelle, Juden, Kriminelle, „Asoziale“, „Zigeuner“, Zeugen Jehovas, Sinti und weitere) unter dem „Arbeit macht frei“, welches man ebenfalls im Eingangstor des Konzentrationslagers auffinden konnte, sollte diese Erkundung die wahren Bedingungen der Gefangenen widerspiegeln.
Wir erfuhren einiges über den Tagesablauf, die Bestrafungen und Bewachung der Häftlinge. Zudem besichtigten wir den Verhörtrakt, eine original erhaltene Baracke, die Ermordungsstation Z und die Krankenstation.
Im zweiten Teil konnte das Gelände dann auf eigene Faust erkundigt und die gebotenen Ausstellungen besucht werden. Hierzu zählten unter anderem Expositionen zu den (häufig unglaublich sadistischen) Tätern inklusive individueller Informationsakten zu einigen dieser Konzentrationslagerangestellten und prominenten Opfern, Ausstellungen zu den Gefangenen jüdischen Glaubens und zu den medizinischen Versuchen, die im KZ Sachsenhausen in der Vergangenheit durchgeführt wurden.
Den Abschluss bildete eine von uns durchgeführte Schweigeminute mit anschließender Blumenablage an der Vernichtungsstelle "Station Z" zum Gedenken an die Opfer.
Alles in allem war die Exkursion nach Sachsenhausen genauso erkenntnisreich wie erschreckend und sorgte auch später noch für viel Gänsehaut und Andacht.

 

Im Namen der Teilnehmer

Lilly Altenkirch, 9L

 

Bild zur Meldung: Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen